Tipps für die Examensarbeit
Eine Examensarbeit ist ein Meilenstein in Ihrem Studium. Am Ende
halten Sie ein Produkt in den Händen, auf das Sie stolz sein
sollen. Es soll wissenschaftlich bestehen, und eventuell wollen
Sie es auch Ihrer Familie oder Freunden zeigen.
Auf dieser Seite habe ich für Sie ein paar Tipps für die
Examensarbeit zusammengestellt, damit diese gelingt.
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Vorbereitung
- Machen Sie sich klar, was das Problem ist. Gegeben, gesucht?
- Lesen Sie etwas zur Einordnung des Problems in das
Gebiet. Wo kommt der Hamiltonoperator her? Ist das eine
Näherung? Warum?
- Warum macht man das alles? Was möchte man herausbekommen?
- Wenn Sie Fragen haben, scheuen Sie nicht davor zurück,
diese zu stellen. Das hat keine Auswirkung auf die Bewertung
Ihrer Arbeit. Wir sind dazu da! Wenn Sie nicht kommen,
können wir nicht wissen, dass Sie Hilfe brauchen.
- Diskutieren Sie mit dem Betreuer (also mit mir)!
- Diskutieren Sie mit Kommilitonen, diskutieren Sie mit den
anderen Mitarbeitern der Gruppe.
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Durchführung der Arbeit
- Machen Sie sich das Problem erst einmal auf dem Papier
klar, bevor Sie losprogrammieren.
- Dokumentieren Sie das Programm, Ihre Ideen sowie die
Ergebnisse. Als Mitarbeiter der Gruppe bekommen Sie Papier,
Stifte und Aktenordner sowie ausreichend
Festplattenplatz kostenlos. Daran soll es nicht scheitern!
- Wenn etwas unklar ist: diskutieren, nachdenken,
diskutieren, nochmal nachdenken.
- Ergebnisse: erst nachdenken, dann mit dem Betreuer
diskutieren. Können Sie das Ergebnis interpretieren?
- Überlegen Sie, welche Fälle (z.B. Parameter des
Hamiltonians, Temperaturen, Magnetfelder) interessant
bzw. typisch sind. Warum?
- Wenn Sie eine Aussage machen wollen, überlegen Sie
sich, welche Rechnungen das unterstützen.
- Wenn Sie ein Ergebnis interpretieren, seien Sie
vorsichtig mit verallgemeinernden Aussagen.
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Schreiben der Arbeit
- Besorgen Sie sich ein Latexfile, das schon für eine
Examensarbeit verwendet wurde. So brauchen Sie nicht alles neu
zu lernen.
- Machen Sie sich eine Gliederung.
- Überlegen Sie sich, was wirklich nötig ist.
- Versetzen Sie sich in einen potentiellen Leser,
z.B. einen Kommilitonen, hinein. Was müssten Sie dem
erklären, damit er das Thema versteht? Was braucht der
nicht wirklich?
- Graphiken: deutliche Kurven, große Beschriftung (auch
wenn Sie denken, das sei ja für Blinde). Warum haben Sie
diese Fälle ausgewählt und keine anderen?
- Wir betreiben Naturwissenschaft; mit Aussagen wie
"immer" und "nie" sollten Sie vorsichtig umgehen, denn diese
haben eine mathematische Bedeutung, nämlich immer und nie!
- Aussagen wie "gewöhnlich ist das so und so" sollten
Sie zumindest mit Zitaten belegen.
- Beschreiben Sie die numerische Methode und ihre
Umsetzung: Sie brauchen keinen Quellcode anzugeben, aber der
Leser sollte verstehen, was Sie wie gemacht haben. Den
Quellcode können Sie auf einer CD oder einem flachen USB-Stick
der Arbeit beilegen (einkleben); das wäre ein echtes Plus.
- Korrekturlesen, Korrekturlesen,
Korrekturlesen. Und wenn Sie nichts mehr sehen, sollten
Sie einen
Kommilitonen fragen, der es kritisch lesen soll. Sie können
ja anbieten, dass Sie dessen Arbeit lesen.
- Auch für Latex gibt es "spell checker", z.B. ispell.
- Zitieren 1: Sie sollten die Väter und Mütter
wichtiger Ansätze und Ideen durch Zitate
würdigen. Manches ist natürlich inzwischen Allgemeingut
und wird nicht mehr zitiert, z.B. Erfindung der
Prozentrechnung oder der Maxwell-Gleichungen.
- Zitieren 2: Alles, was definitiv nicht von Ihnen ist,
muss zitiert werden (außer das Allgemeingut).
- Zitieren 3: Aussagen, die Sie nicht mathematisch beweisen
können, aber verwenden müssen oder wollen, also
z.B. Aussagen über typische Größenordnungen usw.,
sollten Sie mit Zitaten belegen.
- Stil: Bedenken Sie, dass der äußere Eindruck einer
Arbeit nicht ganz unwichtig ist. Versuchen Sie, einen
gewählten Stil durchzuhalten. Das gilt z.B. für die
Nummerierung der Gleichungen, die Gestaltung der
Bildunterschriften sowie das Format der Zitate.
- Für Abbildungen hätte ich folgenden Vorschlag: Keine
Überschrift über den Graphiken. Stattdessen bei der
Bildunterschrift: System, welche Größe, technische
Einzelheiten. Beispiel: "Tetraeder mit $s_i=1/2$ und
antiferromagnetischer Kopplung $J=-1$~K: Entropie $S$ als
Funktion der Temperatur $T$ für unterschiedliche $B$ ($B=1$~T
rote durchgezogene Kurve, $B=2$~T grüne gestrichelte Kurve)."
Alternativ eine Legende.
- Für die Literaturangaben nutzen Sie bitte bibtex. Dazu
stellen wir Ihnen gern vorhandene bibtex-Datenbanken zur
Verfügung und erklären Ihnen, wie es geht.
- Sie können von uns auch erprobte Latex-Macros bekommen.
- Besprechen Sie die Arbeit mit dem Betreuer (also mit
mir)! Das ist völlig in Ordnung, hat auf die Note
keinen Einfluss und führt nur zu weiteren Verbesserungen.
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Sammelsurium
- Kapitel beginnen auf einer neuen rechten Seite, auch wenn
man dadurch eine leere Seite einfügen muss
- Zitate können in einem \cite{}-Befehl zusammengefasst
werden, also \cite{ref1,ref2,ref3} - sieht besser aus.
- Sätze mit Formel am Ende haben das Satzzeichen nach der
Formel abgetrennt mit einem Leerzeichen, also "\ ."
- Chemische Symbole nicht kusiv, sondern H$_2$O
- Physikalische Symbole sind kursiv, Einheiten nicht,
d.h. T ist die Temperatur und T ist Tesla. Zwischen
Zahl und Einheit kommt ein Leerzeichen, also $27.83$~K.
In mathematischer Umgebung kann man \text{} verwenden (oder
\mbox{}), also $27 \frac{\text{ps}}{\text{m}}$.
- Im Deutschen muss man die Bindestriche zwischen allen
Bestanteilen haben, z.B. Open-Source-Programm. Im Englischen
"finite-size effect".
- Keinen Unterabschnitt, z.B. 3.1 einfügen, wenn es kein
3.2 gibt.
- Achsen von Graphiken usw. sollten gut erkennbar
sein. Mathematica und andere Programme produzieren manchmal
"stylischen" output in Grautönen, den man gedruckt schlecht
sieht.
- Größere Schrift in Mathematica-Plots: "BaseStyle ->
{FontFamily -> "Helvetica", FontSize -> 18}" im Plotbefehl
hinzufügen.
- Größere Punktgrößen kann man z.B. so erhalten: "PlotStyle
-> {PointSize[0.03], Red}" im Plotbefehl hinzufügen.
- Sie dürfen gern Latex-Definitionen von mir verwenden,
z.B. \op{}. Sie stehen
in physics-macros.tex. Die
datei kann mit \input{physics-macros} in ein Latex-Dokument
eingebunden werden.
- \op{\vec{s}}_j macht Tilde, Vektorpfeil und Index richtig.
- Groß-S und klein-s und ebenso M und m auseinanderhalten.
- Einige Dinge sind in neuer Rechtschreibung ungewöhnlich,
aber da sehe ich selbst nicht durch.
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